Infusionstherapie

Einleitung
Die Infusionstherapie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Bestandteil der modernen medizinischen Behandlung entwickelt. In vielen Arztpraxen wird diese Methode nicht nur zur Verabreichung von Flüssigkeiten, sondern auch zur Zufuhr von Medikamenten und Nährstoffen eingesetzt. Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen der Infusionstherapie, ihre Anwendungsgebiete, den Ablauf sowie die Vor- und Nachteile dieser Therapieform.
Was ist Infusionstherapie?
Die Infusionstherapie bezeichnet die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeiten, Medikamenten oder Nährstoffen über einen längeren Zeitraum. Sie findet häufig Anwendung bei Patienten, die nicht in der Lage sind, orale Medikamente einzunehmen oder bei denen eine sofortige Wirkung erforderlich ist. Die Infusion erfolgt normalerweise über einen venösen Zugang, meist in Form eines Katheters, der in eine Vene eingeführt wird.
Anwendungsgebiete der Infusionstherapie
- Flüssigkeitsmangel
- Eine der häufigsten Anwendungen der Infusionstherapie ist die Behandlung von Dehydration. Diese kann durch verschiedene Ursachen wie Erbrechen, Durchfall oder übermäßige körperliche Anstrengung entstehen. Die Zufuhr von Elektrolytlösungen hilft, den Wasserhaushalt des Körpers wiederherzustellen.
- Medikamentöse Therapie
- Viele Medikamente, insbesondere Chemotherapeutika, Schmerzmittel oder Antibiotika, werden häufig über Infusion verabreicht, um eine präzise Dosierung und schnelle Wirkung zu gewährleisten. Bei schwerkranken Patienten im Krankenhaus ist dies besonders wichtig.
- Ernährungsunterstützung
- Die sogenannte parenterale Ernährung ist eine weitere wichtige Anwendung der Infusionstherapie. Bei Patienten, die aufgrund von Erkrankungen wie Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen oder nach Operationen nichts oder nur sehr wenig essen können, wird durch Infusionen eine gezielte Nährstoffzufuhr sichergestellt.
- Schmerztherapie
- In der Schmerztherapie können bestimmte Medikamente kombiniert und über Infusion verabreicht werden, um eine kontinuierliche Schmerzlinderung zu gewährleisten, ohne dass der Patient ständig Tabletten einnehmen muss.
Der Ablauf einer Infusionstherapie in der Arztpraxis
Der Ablauf einer Infusionstherapie in einer Arztpraxis lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:
- Patientengespräch
- Vor der Durchführung einer Infusionstherapie ist ein ausführliches Patientengespräch notwendig. Hierbei erfragt der Arzt die medizinische Vorgeschichte, aktuelle Beschwerden und eventuelle Allergien.
- Indikationsstellung
- Auf Basis des Gesprächs sowie eventuell vorhandener Untersuchungsergebnisse entscheidet der Arzt, ob eine Infusionstherapie notwendig ist und welche Lösung oder Medikamente verwendet werden sollten.
- Vorbereitung der Infusion
- Die Infusion wird unter sterilen Bedingungen vorbereitet. Dabei wird sowohl die Lösung als auch das benötigte Material (Infusionsbesteck, Katheter) sorgfältig ausgewählt und überprüft.
- Durchführung der Infusion
- Der Patient wird an einem geeigneten Platz komfortabel gelagert. Der Zugangsweg wird desinfiziert, und der Katheter wird in die Vene eingeführt. Anschließend beginnt die Infusion, die je nach Indikation zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern kann.
- Beobachtung des Patienten
- Während der Infusion bleibt das medizinische Personal in der Nähe, um den Patienten zu überwachen. Es werden Vitalzeichen kontrolliert, und auf mögliche Nebenwirkungen wird geachtet.
- Nachbereitung
- Nach Abschluss der Infusion erfolgt eine Dokumentation der durchgeführten Maßnahme, der verabreichten Lösungen sowie der Reaktionen des Patienten. Gegebenenfalls erhält der Patient Anweisungen für die Zeit nach der Infusion.
Vorteile der Infusionstherapie
- Schnelle Wirkung
- Durch die direkte Verabreichung ins Blut wirkt das Medikament oder die Lösung schnell.
- Präzise Dosierung
- Die Dosis kann genau angepasst werden, was besonders in der Schmerztherapie oder bei Chemotherapien von Bedeutung ist.
- Individuelle Anpassung
- Die Therapie kann individuell auf den Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt werden.
Nachteile und Risiken
- Infektionsrisiko
- Bei jeder invasiven Maßnahme besteht das Risiko einer Infektion, insbesondere wenn der venöse Zugang nicht ordnungsgemäß erfolgt.
- Nebenwirkungen
- Je nach verabreichtem Medikament können unerwünschte Reaktionen auftreten
- Kosten
- Infusionstherapien können teuer sein und sind nicht immer durch die Krankenkassen abgedeckt.
Fazit
Die Infusionstherapie stellt in vielen Fällen eine wertvolle Behandlungsoption dar, die in Arztpraxen effizient und professionell durchgeführt werden kann. Durch die gezielte Zufuhr von Flüssigkeiten, Medikamenten und Nährstoffen kann die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert werden. Dennoch sollten die potenziellen Risiken und Kosten im Auge behalten werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient ist entscheidend, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen.
Insgesamt ist die Infusionstherapie eine wichtige Säule der modernen Medizin, die sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung Anwendung findet.
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